Mi piace raccontare una storia – I like to tell a story

Photographisch, graphisch, manchmal auch essayistisch. Vorbilder in der Photographie habe ich wenig. Neben Studien der Malerei, Graphik und Photographie an den Kunstakademien Mailand, Parma und Venedig Anfang der 80er-Jahre erarbeitete ich Kompositionsstil und Lichtsetzung bei der Analyse alter Gemälde. Vornehmlich in den Gallerie dell’Accademia di Venezia, wo ich mich gerne mit spätbarocken Zeichnern und Malern wie Francesco Zuccarelli und Giovanni Battista Pittoni beschäftigte. Beim photographischen Portrait hat mich der langsame und sorgfältige Entstehungsprozess den Lucian Freuds Gemälde durchlaufen, geprägt.

J’aime raconter une histoire

Nächtliches Dunkel wirkt auf mich inspirierend. Unterstützt von scharfzeichnenden Gaslaternen oder Karbidlampen mit warmem Farbton fotografiere ich Fassadenkonturen und Silhouetten, die sich durch obskure Schattenwürfe in lebendige Zauberwesen verwandeln. In nächtlicher Stille und Dunkelheit mit der Kamera zu arbeiten, fordert und fördert meine Wahrnehmung. Der französische Nobelpreisträger Patrick Modiano verarbeitet in seinem Roman Chien de printemps Photographie und Vergänglichkeit zu einem Werk existenzieller Tiefe. In einer Textpassage schreibt er: …ein Photograph sei ein Nichts, er müsse verschmelzen mit dem Ort, mit dem Dekor, habe unsichtbar zu sein, um besser arbeiten zu können, und um das … natürliche Licht einzufangen. Man sollte das Klicken der Rolleiflex nicht hören… Dem kann ich nur applaudierend beipflichten!